die geschichte vom machen und dem meer

DIE GESCHICHTE VOM MACHEN UND DEM MEER

Was würdest du tun, wenn heute dein letzter Tag wäre? Ein Roadtrip inspiriert von Unglück und Vorurteilen, Angst und Mut, dem Meer und dem „einfach mal Machen!“ – eine Hommage an das Leben.

DER FILM:

Vor drei Jahren hatte meine Mutter einen blutigen Schlaganfall – das ist im Grunde genommen ein normaler Schlaganfall, nur das ganz viel Blut in deinem Kopf ist, was da oben so lange alles kaputt macht, bis jemand deinen Kopf aufschneidet und es da rausholt. Klingt nicht so, als würde man da mit einem Schrecken davon kommen oder? Seit dem sitzt sie im Rollstuhl, Alltag geht nur mit Hilfe, und das „schöne Momente erleben“ geht ohne deinen Leuten, die dich aus dem Trott rausholen, schon gar nicht. Doch wir alle haben Wünsche, die eben nicht so einfach mit einer Spazierfahrt im Rollstuhl erfüllt sind. Und genau für diese Wünsche haben wir in unsere Geschichte einen kleinen Bus, Captain T. Mit ihm sind wir quer durch Deutschland Gefahren und haben drei Menschen begleitet, die uns von ihrer Körperbehinderung erzählten. Vom Bodensee bis ans Meer, und dazwischen haben wir ihnen geholfen einen großen Wunsch zu verwirklichen. Der Film macht Mut, Mut an deine eigenen Wünsche zu glauben, egal wie weit entfernt sie scheinen. Mut nach Wegen zu suchen, Mut zum Aufbruch und Mut zum „einfach mal Machen“! Mut das Leben zu Feiern, egal was andere dir zutrauen.

PAUL UND ALLE ANDEREN:

Ich bin übrigens Paul, hey! Ich habe zwei Beine, die mich überall hintragen wo ich möchte. Ich kann mich selbst mit Nahrung versorgen und auch sonst all die Dinge, an die wir gar nicht wirklich Denken, wenn es um Einschränkungen geht, weil sie doch eigentlich so selbstverständlich sind. Und ich liebe das Filmemachen. Dokumentardrehs in ein einem Operationssaal, Detailaufnahmen eines Atomkraftwerkservers oder, ganz klassisch, ein Werbespot mit Manuel Neuer. Aber was davon zählt eigentlich? Und deswegen mache ich jetzt diesen Film. Aber es geht hier nicht um mich, sondern um euch. Und genauso wenig geht es um das Filmemachen, sondern um das Thema Körperbehinderung: Ich möchte keinen mehr hören, à la: „Mensch, was du geschafft hast, das könnte ich nicht…“ – Da draußen gibt es so viele Menschen, die dankbar sind, dankbar für Hilfe, für Mut und für Freude.

DIE UNGESCHMINKTE WAHRHEIT:

In meinem Leben als Filmemacher habe ich gemerkt, dass wir mit unserem Beruf ganz oft Dinge möglich machen, die irgendwie weit weg und unerreichbar scheinen. Und genau dafür haben wir diesen Film gemacht. Schritt eins: einen behindertengerechten Bus kaufen. Schritt zwei: Leute von der Idee überzeugen und ganz viele neue Türen öffnen. Schritt drei: Schlüssel steckt, Zündung, Kupplung kommen lassen. Aber ist das jetzt noch Dokumentarfilm? Klingt irgendwie alles so inszeniert. Hiermit garantiere ich: Alles was wir erlebt haben ist echt, kein Moment ist gestellt, und auch ich hatte beim Dreh einen der schönsten Tage meines Lebens. Trotzdem ist es kein klassischer Dokumentarfilm. Es gab kein Filmteam hinter der Kamera, jeder der „hinter“ der Kamera war, ist auch mit im Film, und die Kamera ist das selbstverständlichste Objekt der Welt. Die gibt diesem Film einen unglaublich wahren und nahen Charakter, den das Publikum ganz nah an sich ranlässt.